„Wie würde Erzählen funktionieren,
wenn es keine Notwendigkeit gäbe,
sich gegenüber einer Norm zu behaupten?“
 
(Johannes M. Schmit, Regisseur von „Neubau“,
im Interview mit Deutschlandfunk Kultur)
 
Liebe Freundinnen und Freunde,
 
„Man kann sich streiten“, schrieb der Berliner Tip in seinem Fazit für 2020: „Hat Faraz Shariat einen der besten Filme des Jahres gemacht? Oder einfach den besten?“ Ab sofort gibt es „Futur Drei“, der von der Presse u.a. als „der postmigrantische Coming-of-Age-Film, auf den wir alle gewartet haben“ (Missy) und als „die Zukunft des deutschen Kinos“ (vogue.de) bezeichnet wurde, als DVD, BluRay und VoD.

Um den Release gebührend zu feiern und zu zeigen, was online alles so geht, veranstalten wir zusammen mit dem Filmkollektiv Jünglinge das Festival „Futur 3.0“: Bis zum 18. April werden auf der Festivalwebsite Videos und Angebote veröffentlicht, die inhaltlich und thematisch an den Film anknüpfen: Talks mit den Schauspieler*innen, Watch-Partys mit den Filmemacher*innen und Gästen sowie digitale Workshops. Zahlreiche Programmelemente wie das Diskurspanel zu Blackness und Feminismen, ein Podcast zu Queer-Dating-Hierarchien und ein alternatives Filmende sind bereits jetzt kostenfrei online verfügbar. Ein Festival für alle, die den Film letztes Jahr verpasst haben, mehr über die Macher*innen und ihre Diskurse erfahren wollen und sich mit anderen zu „Futur Drei“ austauschen möchten!
Noch bis Ende des Monats ist der queere Heimatfilm „Neubau“ von Tucké Royale (Autor/Hauptdarsteller) und Johannes M. Schmit (Regie) in der queerfilmnacht online zu sehen.
 
„Ohne dass sie ausgesprochen werden müssen, stellen sich für Markus Fragen, die uns alle betreffen“, fasst Katja Nicodemus im NDR die Suche der von Tucké dargestellten Hauptfigur zusammen: „Wo gehören wir hin? Was genau bedeutet Heimat? Und kann Heimat nicht einfach der Ort sein, wo wir lieben? Oder wo wir küssen?“

Sehr hörenswert ist zudem das Interview, das Johannes Deutschlandfunk Kultur gegeben hat: ein Gespräch über die Entstehungsgeschichte des Films, das Heranwachsen in der Provinz und die Frage, was eigentlich alles queere Heimat sein kann.
Ab 22. April läuft Therese Koppes Dokumentarfilm „Im Stillen laut“ im Salzgeber Club – und ist ab dann auch auf DVD erhältlich. Therese begleitet darin Erika und Tine, die beide 81 und seit über 40 Jahren ein Paar sind. Die zwei Künstlerinnen leben und arbeiten zusammen auf dem Kunsthof Lietzen in Brandenburg – und blicken auf eine bewegte gemeinsame Geschichte zurück.

„Ein leises, visuell kraftvolles Porträt“, lobt Anja Kümmel in der sissy. „Ein Stück queere Geschichte der DDR, die der Film mit einem queeren Blick fokussiert“, fasst Sebastian Markt im Perlentaucher zusammen. „Es ist ein Blick, der weniger Privates und Politisches verbindet, als diese und andere Grenzziehungen in Frage stellt, und in Momenten intim wird. (...) Eine Zärtlichkeit, die immer auch politisch ist.“ Und Peter Klucken findet in der Rheinischen Post: „Den beiden hätte man stundenlang zusehen und zuhören können. Therese Koppe gibt ihre Lebens­geschichte in 74 wunderbaren Minuten wieder.“
In der traditionsreichen Sachbuchreihe Edition Waldschlösschen gibt es in diesem Frühjahr gleich zwei Veröffentlichungen: Im Sammelband „Zwischen Annäherung und Abgrenzung“ setzen sich acht Autor*innen mit dem Verhältnis der großen monotheistischen Religionen mit LSBTIQ* auseinander. Die neun Beiträge in „Wurzeln Bande Flügel“ erforschen queere Familienentwürfe.
Und außerdem empfehlen wir ...

... das Lichter Filmfest in Frankfurt, das ab dem 27. April online stattfindet. In mehreren Wettbewerbssektionen präsentiert das Filmfest internationale Filmkunst, für den Großteil der Filme kann man sich Online-Tickets kaufen.

Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr gleich mit drei Filmen vertreten sind: Christian Schäfers abgründige Coming-of-Age-Erzählung „Trübe Wolken“ und Piotr Lewandowskis „König der Raben“ können vom 27. April bis 9. Mai hier gestreamt werden (Achtung: die Zahl der Online-Tickets ist begrenzt!). Eine Chance auf einen Preis hat zudem İlker Çataks Jugendbuchverfilmung „Räuberhände“. 
Euch alles, alles Gute und Liebe aus der Prinzessinnenstraße!

Stay safe ...
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