Walter Pfeiffer – Chasing Beauty

ein Film von Iwan Schumacher

Schweiz 2017, 89 Minuten, mehrsprachige Originalfassung (Deutsch, Schweizerdeutsch, Englisch, Französisch) mit deutschen Untertiteln

FSK 12

Kinostart: 08. März 2018

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Walter Pfeiffer – Chasing Beauty

Mit 71 Jahren steht der Schweizer Fotograf und Zeichner Walter Pfeiffer im Zenit seines künstlerischen Schaffens. Nachdem seine sinnlich-verspielten Bilder von jungen Menschen fast 30 Jahre lang vorwiegend in Under­ground-Magazinen erschienen sind, gelingt Pfeiffer in den 2000er der Durchbruch als international gefragter Modefotograf. Er arbeitet mit Supermodels wie Eva Herzigova und Cara Delevingne, seine Bilder erscheinen in Zeitschriften wie Vogue und i-D, seine Fotokunst findet sich in namhaften Museen und Sammlungen. Bis heute ist Pfeiffer auf der ganzen Welt unterwegs – immer auf der Suche nach der wahren Schönheit.

In Iwan Schumachers Dokumentarfilm spricht Pfeiffer mit Esprit und hintergründigem Humor über sein bewegtes Leben. Wir beobachten ihn beim Fotografieren von großen Modestrecken, beim Zeichnen von jungen Männern in der freien Natur und erleben, wie er aus realen Situationen Bilder mit dem unverwechselbaren Pfeiffer-Touch erschafft. Weggefährten aus Kunst und Mode reflektieren, wie Pfeiffer sich mit traumwandlerischer Sicherheit zwischen beiden Welten bewegt. Und seine Ex-Modelle erzählen, wie ‚Walti‘ sie davon überzeugt hat, sie fotografieren zu dürfen. Da Pfeiffer fast ausschließlich junge Leute porträtiert, ist der Film über ihn auch eine faszinierende Reise durch 40 Jahre Jugendkultur.

Trailer

Director’s Statement
Iwan Schumacher über seinen Film

Mein Freund Walter

Mitte der 60er Jahre kamen Walter und ich aus unterschiedlichen Ecken der Ostschweiz nach Zürich, genauer gesagt an die Kunstgewerbeschule der Stadt, wo uns Hansjörg Mattmüller die Augen öffnete. Mit viel Elan und Esprit hatte uns Mattmüller mit den neusten Kunstströmungen bekannt gemacht und uns das Gefühl gegeben, dass wir alles erreichen können, vorausgesetzt wir waren gewillt zu arbeiten. Er hat uns gelehrt, genau hinzuschauen – und wenn er einmal eine Frage nicht beantworten konnte, nahm er uns mit in die Bibliothek und suchte selbst in den Regalen nach der Antwort. Dieser begnadete Künstler und Kunstpädagoge hatte Walter und mich (und viele andere mehr) mit seiner Neugier, seinem Non-Konformismus und seiner Energie angesteckt.

Ich war bei Hansjörg Mattmüller im Vorkurs, Walter ein Jahr später in der von Mattmüller und Serge Stauffer gegründeten Kunstklasse Farbe & Form, kurz F&F. Dort habe ich Walter kennengelernt. Die Fortschritte der neuen Klasse mit meiner Kamera festhaltend, tauchte Walter erstmals in meinen Fotos auf. Nach der Schule verkehrten wir im selben Freundeskreis von hauptsächlich ehemaligen Kunstgewerbeschülern. Während Walter Fotos als Vorlagen für seine großformatigen Zeichnungen und Illustrationen benutzte und so zur Fotografie kam, wechselte ich bald zum Film.

In einem Alter, in dem sich andere allmählich zur Ruhe setzen, gelang Walter der Durchbruch als international anerkannter Künstler und Modefotograf. Was ich an ihm bewundere, ist, wie unbeirrt von den jeweils angesagten Modeströmungen er seinen Weg gegangen ist. Je nach Lust und Laune oder durch die gerade vorherrschenden pekuniären Umstände gezwungen, wechselte er das Fach: von der angewandten zur bildenden Kunst, von der Kunst- zur Modefotografie und zurück zu Videoinstallationen hat er ein einmaliges, umfangreiches Werk geschaffen. Kunstmarktstrategien interessierten ihn nie. Mangelnde Wertschätzung gegenüber seinen Arbeiten steckte er mit einem Lächeln weg. Seine Fotografien, ein Fest der Farben, erotisch, voll sprühendem Bildwitz und einer Leichtigkeit, die Gedanken an schlaflose Nächte oder an Strapazen bei der Entstehung dieser Bilder gar nicht erst aufkommen lässt. Walter Pfeiffer, vom Mattmüller-Virus infiziert, ist fit und neugierig geblieben. Sein später Erfolg kann uns allen – gerade in der heutigen Zeit – Mut machen.

Beide wohnen wir immer noch in Zürich, inzwischen nur eine Busstation voneinander entfernt. Seit über einem Jahrzehnt drehe ich hauptsächlich Porträts von Schweizer Gegenwartskünstlern. Es war also naheliegend, diesen Film zu machen.

Hintergrund

Pfeiffers Weg
von Martin Jaeggi

Walter Pfeiffer hatte nie vor, Fotograf zu werden. Er kaufte 1971 seine erste Polaroidkamera nur, um Modelle für seine Illustrationen und großformatigen fotorealistischen Bleistiftzeichnungen abzulichten, mit denen er sich einen Namen zu schaffen begann. Naivität und Raffinement verschränken sich schon in diesem Anfang kennzeichnend: Pfeiffers Zugang zur Fotografie ist im besten Sinne des Wortes naiv, da ihn technische Meisterschaft nie kümmerte, er erhielt sich den unbeschwert lustvollen Umgang mit der Kamera des Amateurs.

Pfeiffer verstand Fotografie nie als Mittel zur dokumentarischen Abbildung und Festschreibung einer „Wirklichkeit“, sondern als alchemistisches Instrument, das Leben in Bilder wandelt. Das Spiel mit Sein und Schein lag Pfeiffer wohl immer schon im Blut, sonst ließe es sich kaum erklären, wie der Landjunge in den 1960er dazu kam, eine Lehre als Dekorateur anzutreten. Nach Abschluss der Lehre zog Pfeiffer nach Zürich, arbeitete als Dekorateur in einem gehobenen Warenhaus und wurde in die neu gegründete freie Kunstklasse F&F aufgenommen, die ihm zum entscheidenden Katalysator wurde. Hier entdeckte er Pop Art und insbesondere Andy Warhol, der als Künstler, Star und Starmacher zugleich einen bestimmenden Einfluss auf den späteren Fotografen Pfeiffer ausübte.

Nach dem Besuch der F&F arbeitete Pfeiffer für Globus, zuerst als Grafiker, später beriet er die Modeeinkäufer. Daneben begann er als Illustrator zu arbeiten und erhielt erste Aufträge von Zeitschriften wie Elle und twen. 1971 verlor Pfeiffer im Zuge der Erdölkrise seine Stelle beim Globus und machte sich als Illustrator, Plakatgestalter und freier Künstler selbstständig.

Mit seinen Plakaten fürs Zürcher Filmpodium begann sich Pfeiffer einen Namen als Gestalter zu machen. Er malte, zeichnete und collagierte in einer Vielzahl von Stilen veritable Hommagen an die gezeigten Filme und ließ seiner Liebe für Hollywood und Glamour freien Lauf.

Seine eigene künstlerische Arbeit erhielt einen entscheidenden Auftrieb, als er Kurator Jean-Christophe Ammann, damals Leiter des Kunstmuseums Luzern, kennenlernte, der ihn in seiner fotografischen Arbeit bestärkt. 1974 trat Pfeiffer erstmals als Fotograf ins Licht der Öffentlichkeit, als Ammann eine seiner Arbeiten in der Ausstellung „Transformer – Aspekte der Travestie“ zeigte. Ammann inszenierte in Transformer die durch Gegenkultur, Frauen- und Schwulenbewegung ausgelöste Geschlechterrevolution als ästhetische Explosion, die nicht nur die Geschlechtergrenzen verschwimmen ließ, sondern auch die Grenzen zwischen Hoch- und Popkultur. Auf dem Titelblatt des Kataloges prangt ein Foto von Pfeiffer, das die These der Ausstellung, dass Geschlecht auch und gerade Theater sei, manifestartig verkürzt auf den Punkt bringt: An einer Kleiderablage hängen Jeans und Holzfällerhemd gleichberechtigt neben Goldbrokatkleid und Pelzfummel, auf dem mit Silberfolie ausgekleideten Boden stehen Cowboystiefel neben Stöckelschuhen.

In der Ausstellung war Pfeiffer mit der Fotoreihe „Carlo Joh., Juli 1954 bis Jan. 1974“ vertreten. Carlo Johann, Pfeiffers erster Superstar, war ein junger Mann von androgyner Schönheit, den Pfeiffer in einer Bibliothek kennengelernt hatte. Vom Oktober 1972 bis November 1973 trafen sich Pfeiffer und Carlo zu Fototerminen, bei denen Carlo als zwittriger Faun inszeniert wurde – in bedruckter Bluse und Make-Up, mit nacktem Oberkörper und knallig geschminkten Lippen, mit federn- und glimmergeschmücktem Gesicht. Kurz vor der Ausstellung starb Carlo, von seinem kurzen Leben sollte nichts übrig bleiben als Pfeiffers Fotografien und ein paar großformatige Bleistiftzeichnungen.

Neben Carlo hatte Pfeiffer auch einige andere Stars entdeckt, die er regelmäßig fotografierte. Sie tauchen auf den Bildern auf, die Pfeiffer im selben Jahr bei seiner ersten fotografischen Einzelausstellung zeigte. Pfeiffer zeigte eine Reihe von Assemblagen, in denen er Fotografien auf bedruckte Stoffe klebte. Die Collagenästhetik dieser Bilder treibt Pfeiffer in seinen Arbeitsbüchern weiter, in denen er Fotografien mit Zeitschriftenbildern, Verpackungen, Stoffen und Satzfetzen verbindet, Eigen- und Fremdmaterial unterschiedslos kombiniert, um so eine Reihe von Pop-Tagebüchern zu schaffen, die das kreative Ferment seines Schaffens darstellen.

Einige der Protagonisten der ausgestellten Bilder sollten in den nächsten Jahren immer wieder in Pfeiffers Arbeiten auftauchen. Von 1974 bis 1976 mietete er sich ein Stockwerk in einer halbzerfallenen Jugendstilvilla und unterhielt ein offenes Haus, in dem eine an Warhols Factory erinnernde Atmosphäre herrschte. Die Besucher werden mit Polaroids festgehalten, die Pfeiffer in seine Gästebücher klebt, versehen mit kurzen Kommentaren der Porträtierten, Künstler kommen neben schönen Driftern zu stehen, eine Bestandesaufnahme der Zürcher Bohème jener Jahre.

1979, bevor er ein einjähriges Atelierstipendium in New York antrat, stellte Pfeiffer sein erstes Buch zusammen, das im folgenden Jahr in einem kleinen deutschen Kunstverlag erschien. Ein schmaler, 100-seitiger Band, der Titel schlicht „Walter Pfeiffer“, die Fotografien schwarz-weiß und randabfallend reproduziert, auf dem Titelbild eine Ken-Puppe, die Hand in den Unterhosen, ein augenzwinkernder Kommentar zum Schönheitskult des Buches. Das hochkontrastige Schwarz-Weiss und die körnigen Reproduktionen rücken das Buch in die Nähe der Xerox-Ästhetik der Punk- und Wavekultur ebenso wie sein aggressiver, sexuell aufgeladener Unernst. Porträts, Stillleben, Szenen, Nahaufnahmen von Gesichtern, Schwänzen, Händen wechseln sich ab, präzis und vieldeutig auf Doppelseiten gepaart nach wechselnden Gesichtspunkten. Formale Analogien finden sich ebenso wie angedeutete Erzählungen. Es ist eine rasante, kaleidoskopische Bildfolge.

1981, nach seiner Rückkehr aus New York, inszenierte Pfeiffer das „Walterspiel“, eine absurdsatirische Revue, die in Schaffhausen und Zürich aufgeführt wurde. Grundlage für das „Walterspiel“ waren aufgezeichnete Telefongespräche und Hörspiele, die Pfeiffer bei laufendem Aufnahmegerät mit Freunden improvisiert hatte – über Jahre hinweg ein beliebter Zeitvertreib.

Aus Aufnahmen suchte Pfeiffer die witzigsten Dialoge aus, reicherte sie mit den Satzfragmenten und Wendungen an, die er in seinen Arbeitsbüchern gesammelt hatte, einer popironischen Cut-Up-Methode folgend. Darsteller waren die Mitglieder seiner Entourage, deren laienhafter Vortrag die sprachartistische Komik der Texte noch unterstreicht. Dekor und Ausstattung sind ebenso minimal wie effektvoll, ein weiterer Beweis für Pfeiffers Fähigkeit, mit wenigen Objekten eine Welt anzudeuten.

„Walterspiel“ markierte aber auch das Ende von Pfeiffers „Factory“ und der damit verbundenen Arbeitsweise. Entstanden die Fotografien der 1970er Jahre in einem engen, fast familiären Zusammenspiel mit den Modellen, sind die Bilder, die in den 1980er Jahren entstehen, von einem Blick geprägt, der zugleich distanzierter und sehnsüchtiger ist. Von 1984 bis 1986 fotografierte Pfeiffer die Gesichter junger Männer, begab sich auf die Suche nach seinem Ideal männlicher Schönheit, im Hinblick auf eine Ausstellung, die ihm Jean-Christophe Ammann in der Kunsthalle Basel angeboten hatte. Er fotografierte Hunderte junger Männer in Zürich und in Paris, wo er ein Jahr in einem Atelier der Stadt Zürich verbrachte. Pfeiffer fotografierte in Schwarz-Weiss, was die Bilder reduziert und zugleich elegisch wirken lässt. 1986 stellte er sie unter dem Titel „Die Augen, die Gedanken, unentwegt wandernd“ aus, ein Buch mit gleichem Titel begleitete die Ausstellung.

Die Fotografien lassen an Passbilder, erkennungsdienstliche Aufnahmen, Erinnerungsfotos von verflossenen Liebhabern denken. Die Bilderfolge entfaltet in ihrer Schlichtheit eine hypnotische Vielfalt, jeder Lippenschwung, jede Zeichnung der Nasenflügel scheint etwas zu erzählen. Die Bilder unternehmen eine phänotypische Annäherung an jenen archetypischen jungen Mann, um den Pfeiffers Werk immer wieder kreist. Es sind Gesichter, in denen sich erwachtes Selbstbewusstsein zeigt, überlagert von der Unsicherheit des Lebensunerfahrenen, Gesichter auf der Suche nach einer Identität, in denen das Leben immer noch vor allem Möglichkeit und Verlangen ist. Der Fotograf erscheint ebenso sehr als ein vom Eros getriebener Jäger wie als Opfer des Bannstrahls dieser Blicke, jedes Bild ist die Essenz einer Liebesgeschichte, wiewohl sie meist nur einige Minuten dauerte.

Ende der 1980er Jahre zieht sich Walter Pfeiffer zurück und arbeitet im Stillen weiter. Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit in den 1990er Jahren ist nicht die Fotografie, sondern das Zeichnen, bei dem er sich ganz vom präzisen Realismus löst, den er lange pflegte, und einen freien, ornamentalen Stil entwickelt, der Motive in ein elegantes Geschlinge von Linien auflöst, das zugleich Ornament und Darstellung ist. Echos dieser Zeichnungen werden sich später immer wieder in seinen Stillleben finden.

Erst die Arbeit an „Welcome Aboard“, zugleich Künstlerbuch und Übersicht seines fotografischen Schaffens bis 2000, rückte die Fotografie wieder in den Mittelpunkt seines Schaffens. Das Buch ist eine veritable Farbexplosion, lässt offenkundig werden, wie gekonnt der Zeichner Pfeiffer Farbe einsetzt, ein Stilmittel, das seine Fotografie in den 2000er Jahren zusehends prägen sollte.

Obwohl sein erstes Buch in Farbe Bilder aus über zwanzig Jahren zeigt, wirken die Bilder alterslos, fügen sich zueinander unabhängig von ihrem Aufnahmejahr. Angeordnet in freier, assoziativer Folge, unbelastet von Sinnsuche erzählen sie keine Geschichte, sondern umreißen ein Universum, Pfeiffers Arkadien ewiger Jugend. Neben Porträt und Stillleben rückt das Landschaftsbild, als Zeugnis der unermüdlichen Wanderlust des Künstlers. Pfeiffers Landschaftsfotografien sind nicht naiv, sie wissen um das Postkartenglück ebenso wie um Ferdinand Hodler, suchen kokett und listig geistreiche Variationen. Auch in seinen Landschaftsfotografien findet Pfeiffer gerade durch den Verzicht auf eine naive Authentizität ehrliche Bilder echter Gefühle. Durch den Einbezug von Landschaften werden die Bildfolgen in seinen Büchern und Ausstellungen filmischer, die Geschichten, die sie andeuten, epischer, alltagsentrückter und weitläufiger.

Mit dem Buch „Chérchez la femme“ zeigte Pfeiffer eine zu wenig beachtete Seite seines fotografischen Schaffens. Bis anhin vor allem bekannt für seine Bilder von begehrenswerten Jungs veröffentlichte er ein Buch mit Fotografien von Frauen: Portraits von Weggefährtinnen und Freudinnen, Inszenierungen mit Modellen und Auftragsarbeiten. Muss Pfeiffer bei männlichen Modellen oft sein ganzes Geschick aufwenden, um sie zum Posieren zu bewegen, um ihre divenhaft kamerascheue Bockigkeit zu brechen, werden ihm Frauen leicht und ohne Zögern zu Mitspielerinnen. So wirken denn auch seine Frauen nie wie Objekte eines herrischen männlichen Blicks, sondern haben stets etwas von Komplizinnen an sich, die ihren Teil zum Gelingen des Bildes beitragen. Pfeiffer und seine Frauen werfen in diesem Buch der stumpfen Mehrheit jener durchschnittlich, allzu durchschnittlichen Männern den Fehdehandschuh hin, die Schwerfälligkeit mit Ernst, Einsilbigkeit mit Tiefe und Fantasiemangel mit Realismus verwechseln. Sie fordern ein Leben jenseits der patriarchalen Ordnung von Arbeit, Nutzen und Verzicht und beharren auf die paradoxen Wahrheiten des dionysischen Spiels der Masken.

2008 richtete ihm das Fotomuseum Winterthur eine Retrospektive aus, eine Summe seiner Arbeit als Fotograf. Zur Ausstellung erschien auch die Publikation „In Love with Beauty“. Ausstellung und Buch fielen in ein günstiges Umfeld. Schnappschuss-/Tagebuchfotografie und inszenierte Fotografie hatten in den 1990er Jahren das Fotografieverständnis entscheidend gewandelt, und dem Medium einen festen Platz in der Kunstwelt verschafft, während die AIDS-Krise allgemein einen entspannteren Umgang mit Homosexualität herbeigeführt hatte. Pfeiffers Arbeiten, lange marginale Setzungen im fotografischen Kontext, waren mit einmal auf der Höhe der Zeit. Eine neue Generation entdeckte sein Werk, neue Türen öffneten sich ihm. Vermehrt boten sich Gelegenheiten, seine Arbeiten auszustellen, internationale Lifestyle-Magazine wie i-D, oder Fantastic Man gaben ihm Aufträge, Luxushochglanzmagazine wie Vogue oder Self-Service folgten.