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Sister My Sister

ein Film von Nancy Meckler

UK 1994, 89 Minuten, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

FSK 16

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Sister My Sister

Frankreich 1933. Christine und ihre jüngere Schwester Lea arbeiten als Dienerinnen bei Madame Danzard und ihrer unverheirateten Tochter Isabelle. Die Regeln sind klar verteilt: die Schwestern erledigen wortlos alle Aufgaben, Fehler werden nicht geduldet und frei ist nur der halbe Sonntag. Christine und Lea ertragen alle Demütigungen, weil sie sich auf diese Weise ganz nah sein können. In der Zurückgezogenheit ihrer Dachkammer wird die Beziehung der Schwestern immer körperlicher, ja rauschhafter. Als Madame Danzard erste Nachlässigkeiten im Haushalt bemerkt, droht die aufgestaute Spannung gefährlich zu kippen…

Nancy Mecklers Film beruht auf dem berüchtigten Kriminalfall um Christine und Léa Papin, der sich in Le Mans 1933 zugetragen hat und bereits Jean Genet zu seinem Theaterstück „Die Zofen“ inspiriert hat. Mit kammerspielhafter Präzision und prominenter Besetzung entwirft Meckler nicht nur eine messerscharfe soziale Klassenstudie, sondern erzählt auch die berührende Geschichte einer verbotenen Liebe.

„Sister My Sister“ (1994) gilt als Klassiker des lesbischen Kinos aus Großbritannien, wurde aber nie in Deutschland veröffentlicht. Jetzt erscheint Nancy Mecklers leidenschaftlich-abgründiges Schwesterndrama in digital restaurierter Fassung.

Trailer

Galerie

Interview
Fünf Fragen an Nancy Meckler

Was hat Sie an der wahren Geschichte der beiden Schwestern, auf der der Film basiert, am meisten gereizt?

Wenn man über die wahre Geschichte recherchiert, begreift man, dass niemand wirklich das Motiv für den entsetzlichen Mord kennt. Das war für mich und für die Schauspielerinnen faszinierend.

Worin bestanden die Herausforderungen in der Leinwand-Umsetzung von Wendy Kesselmans Drehbuch, basierend auf deren Theaterstück?

Ich hatte nie zuvor einen Film inszeniert, da ich in erster Linie als Theaterregisseurin tätig bin. Ich habe bei der ganzen Sache also viel dazugelernt. Wendy Kesselman und ich haben eng zusammengearbeitet – und ich war überrascht zu merken, dass ich einen beachtlichen Sinn für Filmsprache besaß. Ich vermute, man nimmt das von all den Filmen, die man im Leben sieht, auf.

Wie war die Zusammenarbeit mit den vier Hauptdarstellerinnen?

Es war großartig, alle vier waren leidenschaftlich, arbeiten hart und sind hingebungsvoll in ihrer Suche nach der Wahrheit der Figuren. Mit Julie Walters hatte ich zuvor schon auf der Bühne gearbeitet. Glücklicherweise hatten wir eine Woche Zeit für Proben, in der wir improvisieren konnten. Wir hatten die Möglichkeit, die Psychologie der Figuren und deren Alltag zur damaligen Zeit zu ergründen.

Wie waren die Reaktionen damals auf den Film?

Der Film wurde auf vielen Festivals ganz wundervoll aufgenommen. Er wurde auf dem Vailladolid Film Festival in Spanien gezeigt und gewann jede Menge Preise: den Journalisten-Preis, den Jugend-Preis, „Best New Director“ sowie „Best Actress“ gemeinsam für Jodhi May and Joely Richardson.

Was ist es für ein Gefühl, dass der Film nun zum ersten Mal in Deutschland veröffentlicht wird?

Ich war so froh, als ich von der Veröffentlichung hörte. Als Theaterregisseurin lebt man mit dem Wissen, dass die eigene Arbeit nicht auf Dauer vorhanden ist. Aber ein Film kann immer weiterleben. Der Release in Deutschland fühlt sich wie eine große Chance für den Film an.

Biografien

NANCY MECKLER (Regie), geboren in Great Neck, Long Island/New York, entschied sich nach dem Schauspielstudium für eine Laufbahn als Regisseurin. Auf der Theaterbühne in Großbritannien setzte sie u.a. „Curse of the Starving Class“ von Sam Shepard, „Uncle Vanya“, „Who’s Afraid of Virginia Woolf?“ und mehrere Shakespeare-Stücke in Szene. Bei ihrer Inszenierung von „Macbeth“ arbeitete sie erstmals mit Julie Walters zusammen. Zudem war sie über viele Jahre die künstlerische Co-Leiterin der Theater-Company Shared Experience Theatre. Ihr Film-Regiedebüt „Sister My Sister“ (1994) mit Julie Walters in der Hauptrolle wurde u.a. auf dem Torino International Gay & Lesbian Film Festival als Bester Spielfilm ausgezeichnet. 1996 drehte sie die queere Tragikomödie „Indian Summer“.

Dame JULIE WALTERS (Madame Danzard), geboren 1950 in den West Midlands von England, zählt zu den populärsten Schauspielerinnen Großbritanniens. Ihren Kino-Durchbruch feierte sie mit der Theaterstück-Adaption „Rita will es endlich wissen“ (1983) an der Seite von Michael Caine. Sie wurde für ihre Darstellung mit einem Golden Globe und einem BAFTA-Award als Beste Schauspielerin ausgezeichnet und für einen Oscar nominiert. Zu ihren bekanntesten Rollen zählen zudem die der Ballettlehrerin Georgia Wilkinson in Stephen Daldrys „Billy Elliot – I Will Dance“ (2000), für die sie erneut eine Oscar-Nominierung erhielt, sowie die von Molly Weasley in der „Harry Potter“-Reihe (2001-2011) und die von Rosie Mulligan im ABBA-Musical „Mamma Mia!“ (2008) und dessen Fortsetzung „Mamma Mia! Here We Go Again“ (2018).

Filmografie (Auswahl):

  • 1983

    „Rita will es endlich wissen“

  • 1987

    „Personal Service“

  • 1987

    „Das stürmische Leben des Joe Orton“

  • 1992

    „Unbeschreiblich weiblich“

  • 1994

    „Sister My Sister“

  • 1996

    „Bed & Breakfast – Die Miete zahlt der Tod“

  • 1998

    „Girls’ Night – Jetzt oder nie“

  • 2000

    „Billy Elliot – I Will Dance“

  • 2001

    „Harry Potter und der Stein der Weisen“

  • 2003

    „Kalender Girls“

  • 2007

    „Geliebte Jane“

  • 2008

    „Mamma Mia!“

  • 2014

    „Paddington“

  • 2015

    „Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten“

  • 2018

    „Mary Poppins’ Rückkehr“

JOELY RICHARDSON (Christine), geboren 1965 in London als Tochter des Regisseurs Tony Richardson und der Schauspielerin Vanessa Redgrave, war vor ihrem Auftritt in „Sister My Sister“ u.a. in Peter Greenaways „Verschwörung der Frauen“ (1988), „King Ralph“ (1991) und „Wie ein Licht in dunkler Nacht“ (1992) zu sehen. Einem größeren Publikum wurde sie durch ihre Hauptrolle in der Disney-Komödie „101 Dalmatiner“ (1996) und durch die Serie „Nip/Tuck: Schönheit hat ihren Preis“ (2003-2010) bekannt. Ihre Mitwirkung in „Nip/Tuck“ brachte ihr u.a. zwei Golden-Globe-Nominierungen ein.

Filmografie (Auswahl):

  • 1985

    „Wetherby“

  • 1988

    „Verschwörung der Frauen“

  • 1991

    „King Ralph“

  • 1992

    „Wie ein Licht in dunkler Nacht“

  • 1994

    „Sister My Sister“

  • 1996

    „Lautlose Schreie“

  • 1996

    „101 Dalmatiner“

  • 1997

    „Event Horizon – Am Rande des Universums“

  • 2000

    „Der Patriot“

  • 2003-2010

    „Nip/Tuck: Schönheit hat ihren Preis“ (Serie)

  • 2010

    „Die Tudors“ (Serie)

  • 2011

    „Verblendung“

  • 2016

    „Snowden“

Credits

Crew

Regie

Nancy Meckler

Drehbuch

Wendy Kesselman

Musik

Stephen Warbeck

Schnitt

David Stiven

Kamera

Ashley Rowe

Produktionsdesign

Caroline Amies

Kostümdesign

Lindy Hemming

Casting

Sarah Bird

Produzentin

Norma Heyman

Ausführende Produzentin

Joyce Herlihy

Cast

Madame Danzard

Julie Walters

Christine

Joely Richardson

Lea

Jodhi May

Isabelle Danzard

Sophie Thursfield

eine Produktion von NFH Productions
präsentiert von Film Four International und British Screen Productions

im Verleih von Salzgeber

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