Karen wohnt mit ihrem Ehemann Markus und den gemeinsamen Kindern in ihrem idyllisch gelegenen Elternhaus. Zu Markus’ Geburtstag reist auch Karens Schwester Jule mit ihrer Familie an. Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Düstere Erinnerungen an die verstorbene Mutter verstärken Jules Drang nach Rebellion gegen ihre herrische Schwester. Während sich das Haus zunehmend mit Leben füllt und ein Spatz im Kamin den Weg in die Freiheit sucht, steigt in Karen die Anspannung – bis sich alles zuspitzt und Altes zerstört wird, um Raum für Neues zu schaffen.
An ihrem Hochzeitstag bekommt die Wiener Ärztin Marie Theres ein besonderes Geschenk von ihrem Mann präsentiert: Er will sich von ihr trennen! Zur Nervenberuhigung greift Marie Theres erstmal zum Glas. Ziemlich betrunken stolpert sie in Bigis Lesbenbar und trinkt dort mit der bindungsscheuen Stammkundin Fa einfach weiter. Am nächsten Morgen kann sie sich nur noch daran erinnern, dass Fa sie nach Hause gebracht hat. Aber haben sie danach auch…? Jedenfalls bekommt sie die aufregende Frau nicht mehr aus dem Kopf. Eine stürmische Romanze nimmt ihren Lauf, von der sich selbst Marie Theres’ spießiger Freundeskreis und Fas persische Mama mitreißen lassen.
Korntal, eine beschauliche Kleinstadt in Baden-Württemberg, wird zum Schauplatz einer der größten Missbrauchsskandale der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ab den 1950er Jahren wurden in den dortigen Heimen der pietistischen Brüdergemeinde Hunderte Kinder missbraucht, sie mussten Zwangsarbeit, körperliche Züchtigung und sexualisierte Gewalt über sich ergehen lassen. 2013 wird der Skandal öffentlich. Bis heute haben mehr als 150 ehemalige Heimkinder ihr Schweigen gebrochen, mehr als 80 Täter:innen konnten ermittelt werden. Die 9.000-Seelen-Gemeinde reagiert zunächst mit Zweifel und Ablehnung auf die Vorwürfe: Viele können oder wollen sich so etwas in ihrem christlichen Korntal nicht vorstellen. Doch der Druck auf die Brüdergemeinde, die bis heute die Kinderheime leitet, wächst. Ein Aufarbeitungsprozess wird eingeleitet, aber Vorgehensweise und Entschädigungssummen sind umstritten. Viele Betroffene bezeichnen den Aufarbeitungsprozess als Missbrauch nach dem Missbrauch. Sie kämpfen weiter um Gehör, Anerkennung, Respekt und Würde.
Joseph und Sonya sind durch eine enge Freundschaft und ihren kleinen Sohn Pino verbunden, den sie gemeinsam aufziehen. Während sich Regisseur Joseph an einer neuen Filmidee und der Trennung von seinem Ex-Freund Marc abarbeitet, leidet Sonya unter einer Depression, die sie zusehends aus ihrem Leben herausreißt. Als sie in einer Klinik unterkommt, muss Joseph nicht nur mit seinem Familienalltag, sondern auch seinen künstlerischen Ambitionen jonglieren.
Bis heute lagern zehntausende menschliche Gebeine aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen. Bis heute ist unklar, wie sie identifiziert und zurückgeführt werden können. „Das leere Grab“ folgt zwei Familien auf ihrer mühsamen Suche nach ihren Vorfahren: Im Süden Tansanias begibt sich der junge Anwalt John Mbano mit seiner Frau Cesilia auf die Spuren seines Urgroßvaters, der vor über 100 Jahren von der deutschen Kolonialarmee hingerichtet wurde. Der Schädel seines Ahnen wurde damals zu rassistischen „Forschungszwecken“ nach Deutschland gebracht; die Familie wird bis heute von diesem Schmerz heimgesucht. Ähnlich geht es Felix und Ernest Kaaya: Im Norden Tansanias kämpfen sie um die Rückführung der Gebeine ihres Vorfahren und begeben sich dafür in die Metropole Dar es Salaam. Beide Familien ringen mit dem Dickicht deutscher und tansanischer Bürokratie, erhalten aber auch Unterstützung von Aktivisten wie Mnyaka Sururu Mboro und Konradin Kunze, die in Deutschland Sichtbarkeit für das Thema schaffen. Mit deren Hilfe werden die Mbanos schließlich im Auswärtigen Amt in Berlin empfangen, und dann kommt sogar Bundespräsident Steinmeier in ihre Heimatstadt, um sich für das zugefügte Leid zu entschuldigen. Das Grab jedoch ist immer noch leer.
Inspiriert von „They Saved Hitler‘s Brain“ und „The Brain That Wouldn’t Die“, zwei berüchtigten B-Movies aus den 1960ern, erzählt „Ulrikes Gehirn“ die Geschichte von Dr. Julia Feifer, die mit einer Organbox zu einer wissenschaftlichen Konferenz reist. In der Box befindet sich das Gehirn der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof. Dr. Feifer steht in telepathischen Kontakt mit Ulrikes Gehirn, das ihr den Auftrag gibt, eine neue feministische Revolution anzuführen. Auf der Suche nach dem idealen weiblichen Körper, in den Ulrikes Gehirn verpflanzt werden kann, begegnet sie auf der Konferenz ihrem Erzrivalen Detlev Schlesinger. Der rechtsextreme Ideologe hat seinerseits die Asche von Michael Kühnen unter dem Arm, dem schwulen Neonazi-Anführer, der 1989 an den Folgen von Aids starb. Durch okkulte Rituale will Schlesinger den Geist Kühnens aus dem Reich der Toten befreien und in einem neuen Körper wiederbeleben. Als die beiden Frankenstein-Monster der extremen Linken und Rechten aufeinander treffen, bricht Chaos aus.