ein Film von Muscha
Deutschland 1984, 87 Minuten, deutsche Originalfassung
FSK 16
Mit seinem Kassettenrecorder bewaffnet ist der „Decoder“ (FM Einheit) in den verödeten Stadtgebieten der Jetztzeit unterwegs und sammelt Töne und Geräusche, die er in seinem Heimstudio zerhackt und neu zusammensetzt. Er glaubt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen den ausdruckslos zufriedenen Gesichtern der Leute, die in Fastfood-Läden Hamburger in sich hineinstopfen und der „Muzak“, mit der sie dabei berieselt werden. Ist er einer allgemeinen Verseuchung der Stadt mit Junk und Plastikmusik auf der Spur? Seine Freundin Christiana (Christiana F.), die in einer Peepshow arbeitet, nimmt ihn nicht ernst, bis er in eine kultische Piraten-Messe gerät, dort den Hohepriester (Genesis P-Orridge) kennenlernt und mit den Piraten ein „Anti-Tape“ produziert. Das Chaos bricht in der Stadt aus. Das Sicherheitsministerium setzt einen Agenten (Bill Rice) auf den Unruhestifter an, doch der Mann mit den Laseraugen scheint eher von Christiana fasziniert zu sein …
Der 1984er Kultfilm von Muscha nach Drehbuch von Klaus Maeck, Trini Trimpop und Volker Schaefer ist eine frühe Cyberpunk-Fantasie frei nach William S. Burroughs, der in dem Film als Fachverkäufer für elektronische Bauteile einen kurzen Auftritt hat. Der Score von Genesis P-Orridge/Dave Ball und FM Einheit/Jon Caffery enthält Songs von Soft Cell, den Einstürzenden Neubauten und The The. Seit 30 Jahren feiern Fans, vor allem in Italien, Japan und den USA, „Decoder“ als Meisterwerk der Medien-Kritik, des Industrial und der Gegenkultur.