Patagonia
PATAGONIA
Patagonia
Im August in der Queerfilmnacht und ab 22. August im Kino

Patagonia

ein Film von Simone Bozzelli

Italien 2023, 110 Minuten, italienische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

FSK 16

Kinostart: 22. August 2024

Patagonia

Yuri ist 20 und lebt bei seiner Tante in einem kleinen Dort in den Abruzzen. Als er bei einem Kindergeburtstag dem Animateur Agostino begegnet, ist er sofort elektrisiert: Agostino ist älter, selbstbewusst und auf wilde Weise unabhängig. Yuri heuert als Agostinos Assistent an und fährt im Wohnmobil mit ihm fort. Ihr großes Ziel: Patagonien, Land des Feuers und der grenzenlosen Freiheit. Auf ihrer Reise durch Süditalien entwickelt sich zwischen dem aufopferungsvollen Yuri und dem herrischen Agostino eine Beziehung mit klarer Rollenverteilung, geprägt von Momenten engster Nähe und großen Spannungen. Als Agostino Halt in einem Trailerpark macht, in dem jede Nacht ekstatische Raves gefeiert werden, scheint Patagonien in weite Ferne zu rücken.

Mit brennenden Bildern und einem pulsierenden Soundtrack erzählt der italienische Regisseur Simone Bozzelli in seinem Debütfilm von einer vergessenen Jugend, für die nur ein Leben am Rand der Gesellschaft und in ständiger Bewegung in Frage kommt, um den unbändigen Hunger nach Aufrichtigkeit und Freiheit zu stillen. Getragen von einer kompromisslosen filmischen Vision, von Respekt gegenüber den Figuren und zwei überwältigenden Hauptdarstellern zeigt „Patagonia“ eine ambivalente Liebe als verzehrendes Machtspiel zwischen Zärtlichkeit und Destruktion. Ein raues Roadmovie, das im Wettbewerb von Locarno als Entdeckung gefeiert wurde. Eine aufregende neue Stimme im europäischen Queer Cinema!

Patagonia
PATAGONIA

Trailer

Director’s Statement
Simone Bozzelli über seinen Film

„Alle Kinder werden erwachsen – außer einem!“ So beginnt „Peter Pan“ von James Matthew Barrie, eine Geschichte über einen Jungen, der auf den Schwingen seiner fröhlichen Gedanken fliegt und sich dem Erwachsenwerden widersetzt. Als Wendy und Peter sich das erste Mal treffen und sie ihn fragt, wo er lebt, antwortet er poetisch: „Zweiter Stern rechts, und dann immer weiter bis zum Morgen.“ Eine Antwort, die darauf aus ist, Eindruck zu machen. Peter Pan ist eine typische literarische Figur: abenteuerlustig, verführerisch und frech, mit einer unwiderstehlichen Persönlichkeit.

Unsere Geschichte jedoch handelt nicht nur von Agostino und seinem Peter-Pan-Syndrom, sondern auch von Yuri, einem Jungen, der sich im eintönigen Dasein mit seiner ihn verhätschelnden Tante gefangen fühlt und im Zusammentreffen mit einem unreifen Herumtreiber den Ansporn findet, seine langweilige Heimat an der italienischen Küste hinter sich zu lassen. Yuri ist so rein wie ein klarer Fluss, in dem der narzisstische Entertainer Agostino sein Spiegelbild betrachten kann. Er begreift die Träume des Älteren und macht sie zu seinen eigenen. Er arbeitet hart, um das Geld für deren Erfüllung aufzutreiben, bis zu dem Punkt, an dem er beginnt, kleine, aber wiederkehrende moralische Belästigungen in einem Spiel aus Vergnügen und Missmut hinzunehmen. Zuckerbrot und Peitsche.

Als die beiden an der Rave-Location ankommen, findet Agostino seinesgleichen: benommene Jugendliche, sexuell fluide und psychologisch durcheinander, die statt von Ambitionen von einem verschütteten Traum angetrieben werden, der sie in einen Zustand des routinierten Überlebens versetzt, in dem jeder Tag wie der nächste erscheint.

Biografie

SIMONE BOZZELLI (Regie & Buch) wurde 1994 in Silvi geboren. Nachdem er 2017 sein Studium an der NABA-Kunstakademie in Media Design und Multimedia Arts abschloss, erhielt er 2020 ein Diplom für Regie vom Experimentellen Zentrum für Kinematographie in Rom. Seine ersten beiden Kurzfilme „My Brother“ und „Loris is Fine“ wurden bei vielen internationalen Festivals vorgeführt. Sein dritter Kurzfilm „Amateur“ wurde für den Wettbewerb der 34. Settimana della Critica bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig ausgewählt. Sein vierter Kurzfilm „J’ador“ gewann den ersten Preis bei der 35. Settimana della Critica. 2021 führte er Regie beim Musikvideo zu „I Wanna Be Your Slave“ der Band Måneskin und gewann 2022 den MTV Music Award für das Beste alternative Video. Sein fünfter Kurzfilm „Playtime“ wurde beim 74. Locarno Film Festival gezeigt. „Patagonia“ ist sein erster Spielfilm.

Filmographie als Regisseur

  • 2015

    „My Brother“ (KF)

  • 2017

    „Loris is Fine“ (KF)

  • 2019

    „Amateur“ (KF)

  • 2020

    „J’ador“ (KF)

  • 2021

    „Playtime“ (KF)

  • 2021

    „Måneskin: „I Wanna Be Your Slave“ (MV)

  • 2021

    „Bartolini: Forever“ (MV)

  • 2023

    „Patagonia“

Credits

Crew

Regie

Simone Bozzelli

Buch

Tommaso Favagrossa & Simone Bozzelli

Kamera

Leonardo Mirabilia

Schnitt

Christian Marsiglia

Musik

Leone Ciocchetti & Daniele Guerrini

Szenenbild

Mauro Vanzati

Kostüm

Andrea Cavalleto

Tonangler:innen

Filoppo Porcaro (A.I.T.S.) & Federa Ripani

Casting

Davide Zurolo

Regieassistenz

Andrea Vellucci (AIARSE)

Audioschnitt

Alessandro Feletti

Audioeffektschnitt

Thomas Giorgi

Tonmischung

Riccardo Gruppuso

Herstellungsleitung

Andrea Verolo

Ausführende Produzent:innen

Ludovica Rapisarda, Saverio Guarascio, Mandela Quilici & Gianluca Mizzi

Produzenten

Mario Gianani & Lorenzo Gangarossa

Cast

Yuri

Andrea Fuorto

Agostino

Augusto Mario Russi

Alma

Elettra Dallimore Mallaby

Morgan

Alexander Benigni

Eine Produktion von WILDSIDE, VISION DISTRIBUTION mit RAI CINEMA

im Verleih von Salzgeber