
ein Film von Ira Sachs
USA 2025, 76 Minuten, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Kinostart: 6. November 2025
FSK 12
Ein verrauchter Spätnachmittag im Jahr 1974. Fotograf Peter Hujar, eine der wichtigsten Figuren der New Yorker Szene, erzählt seiner Freundin Linda Rosenkrantz für ein Kunstprojekt von seinen vergangenen 24 Stunden: über das Leben in einer Stadt, in der alle Kunst machen wollen, aber niemand Geld hat; über ein Treffen mit Allen Ginsberg, der ihm Oralsex mit William S. Burroughs nahelegt; über die schriftstellerischen Vorzüge von Susan Sontag gegenüber Fran Lebowitz; oder auch nur über sein Abendessen. Die beiden sprechen bis in die Nacht, wie es nur Vertraute können: ehrlich, intim, mit leisem Witz und großer Zuneigung.
Aus dem Kunstprojekt von Rosenkrantz ist nie etwas geworden, doch 2019 wurde die Abschrift des Gesprächs in Peter Hujars Archiv entdeckt. Das Transkript erschien später als Buch, nun hat Ira Sachs („Keep the Lights on“, „Passages“) einen Film daraus gemacht: ein intensives und gleichzeitig wundersam leichtfüßiges Kinoerlebnis, das nicht nur den viel zu früh verstorbenen Peter Hujar feiert – sondern auch die Freundschaft, die Kunst und ein New York, von dem heute nur noch Spuren existieren. Ein warmherziger, vielschichtiger Film über die Wunder des künstlerischen Schaffens, kongenial besetzt mit Ben Whishaw und Rebecca Hall.
IRA SACHS (Regie & Buch), geboren 1965 in Memphis, Tennessee, ist seit 1993 als Filmemacher und Drehbuchautor tätig. Seinem Kurzfilm „Lady“ (1993) ließ er 1997 sein Spielfilmdebüt „The Delta“ folgen. 2005 erhielt er für seinen zweiten Langfilm „Forty Shades of Blue“ den Preis der Jury in Sundance. 2007 folgte „Married Life“ (mit Pierce Brosnan, Chris Cooper und Patricia Clarkson). Sein dokumentarischer Kurzfilm „Last Address“ (2010) wurde in die Sammlung sowohl des Whitney Museums of Modern Art als auch des MoMA aufgenommen. Sein u.a. mit dem Teddy-Award ausgezeichnetes Beziehungsdrama „Keep the Lights On“ (2011) gilt als ein Schlüsselwerk des New Wave Queer Cinema. Der Folgefilm „Love is Strange“ (mit Alfred Molina, John Lithgow und Marisa Tomei) wurde u.a. für vier Independent Spirit Awards (inkl. Bester Film) nominiert. Sachs unterrichtet am Graduate Film Department an der New Yorker Universität und ist Mitglied der Akademien MacDowell Colony und Yaddo. Außerdem ist er Gründer und Co-Kurator von „Queer/Art/Film“, einer monatlichen Programmreihe am IFC Center in New York, sowie Initiator der »Queer/Art/Mentorship«, einem Mentorenprogramm für queere New Yorker Künstler:innen. Er lebt zusammen mit seinem Ehemann, dem Künstler Boris Torres, und ihren beiden Kindern Viva und Felix in New York. Nach „Passages“ (2023) ist „Peter Hujar’s Day“ seine zweite Kollaboration mit dem Schauspieler Ben Whishaw.
Filmografie (Auswahl)
1993
„The Lady“ (KF)
1996
„The Delta“
1996
„Boy-Girl, Boy-Girl“ (KF)
2005
„Forty Shades of Blue“
2007
„Married Life“
2010
„Last Adress“ (KF)
2012
„Keep the Lights On“
2014
„Love Is Strange“ („Liebe geht seltsame Wege“)
2016
„Little Men“
2019
„Frankie“
2023
„Passages“
2025
„Peter Hujar’s Day“
Regie
Ira Sachs
Drehbuch
Linda Rosenkrantz, Ira Sachs
Kamera
Alex Ashe
Schnitt
Affonso Gonçalves
Ton
Eli Cohn, Hyo Jin An
Szenenbild
Stephen Phelps
Kostüm
Eric Daman, Khadija Zeggaï
Maske
Tayler Winer
Produktion
Jordan Drake
Peter Hujar
Ben Whishaw
Linda Rosenkrantz
Rebecca Hall
Eine Produktion von Jordan Drake & One Two Films
In Zusammenarbeit mit We Are Films & Materia Cinema
im Verleih von Salzgeber