ein Film von Ira Sachs
USA 2012, 102 Minuten, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
FSK 16
Kinostart: 8. November 2012
Über eine Telefon-Dateline lernt der Filmemacher Erik Ende der 1990er den jungen Anwalt Paul kennen. Nach dem Sex lässt er seine Telefonnummer da. Nach dem zweiten Mal fragt Paul, ob Erik nicht über Nacht bleiben will. Ein paar Wochen später hat Paul seine Freundin verlassen und die beiden ziehen zusammen. Über die nächsten neun Jahre verläuft die Beziehung stürmisch und unvorhersehbar. Immer wieder entzieht sich Paul und driftet in die Cracksucht ab, während Erik nur mühsam mit seinen Filmen weiterkommt. Immer wieder verlieren sie sich und finden sich wieder, können nicht mit und nicht ohne einander leben. Eine Liebesgeschichte von heute, zärtlich und ohne Kompromisse, warmherzig und schonungslos erzählt.
Ira Sachs’ sehr persönlicher Beziehungsfilm, dessen Geschichte fast eine Dekade umspannt, gehört wie „Weekend“, „I Want Your Love“ und „Jenseits der Mauern“ zu den neuen reifen Liebesdramen des aktuellen queeren Kinos. Getaucht in die warmen Farben eines schon wieder historischen New Yorks (von „Attenberg“-Kameramann Thimios Bakatakis auf 16mm festgehalten), explizit in der Darstellung von Sex und Drogensucht, aber auch von Zärtlichkeit und Nähe, ist „Keep the Lights On“ mit seinen vielen Referenzen an Künstler wie Avery Willard (über den Erik einen Film dreht) und Arthur Russell (dessen traurigschöne Songs den Soundtrack bilden) auch eine Hommage an die queere Kultur New Yorks. Auf der Berlinale wurde „Keep the Lights On“ 2012 mit dem Teddy Queer Film Award für den besten Spielfilm ausgezeichnet.
IRA SACHS (Regie & Buch), geboren 1965 in Memphis, Tennessee, ist seit 1993 als Filmemacher und Drehbuchautor tätig. Seinem Kurzfilm „Lady“ (1993) ließ er 1997 sein Spielfilmdebüt „The Delta“ folgen. 2005 erhielt er für seinen zweiten Langfilm „Forty Shades of Blue“ den Preis der Jury in Sundance. 2007 folgte „Married Life“ (mit Pierce Brosnan, Chris Cooper und Patricia Clarkson). Sein dokumentarischer Kurzfilm „Last Address“ (2010) wurde in die Sammlung sowohl des Whitney Museums of Modern Art als auch des MoMA aufgenommen. Sein u.a. mit dem Teddy-Award ausgezeichnetes Beziehungsdrama „Keep the Lights On“ (2011) gilt als ein Schlüsselwerk des New Wave Queer Cinema. Der Folgefilm „Love is Strange“ (mit Alfred Molina, John Lithgow und Marisa Tomei) wurde u.a. für vier Independent Spirit Awards (inkl. Bester Film) nominiert. Sachs unterrichtet am Graduate Film Department an der New Yorker Universität und ist Mitglied der Akademien MacDowell Colony und Yaddo. Außerdem ist er Gründer und Co-Kurator von „Queer/Art/Film“, einer monatlichen Programmreihe am IFC Center in New York, sowie Initiator der »Queer/Art/Mentorship«, einem Mentorenprogramm für queere New Yorker Künstler. Er lebt zusammen mit seinem Ehemann, dem Künstler Boris Torres, und ihren beiden Kindern Viva und Felix in New York. „Little Men“ ist nach „Keep the Lights On“ und „Love is Strange“ bereits die dritte Zusammenarbeit mit dem aus Brasilien stammenden Drehbuchautor Mauricio Zacharias. Mit ihm arbeitet Sachs aktuell für den Fernsehsender HBO an einem Film über den Schauspieler Montgomery Clift.
Filmografie (Auswahl)
1993
„The Lady“ (KF)
1996
„The Delta“
1996
„Boy-Girl, Boy-Girl“ (KF)
2005
„Forty Shades of Blue“
2007
„Married Life“
2010
„Last Adress“ (KF)
2012
„Keep the Lights On“
2014
„Love Is Strange“ („Liebe geht seltsame Wege“)
2016
„Little Men“
Regie & Buch
Ira Sachs
Kamera
Thimios Bakatakis
Szenenbild
Amy Williams
Kostüm
Elizabeth Vastola
Casting
Avy Kaufman
Ausführender Produzent
Jawal Nga
Produzent:innen
Lucas Joaquin, Marie Therese Guirgis
Erik
Thure Lindhardt
Paul
Zachary Booth
Claire
Julianne Nicholson
Karen
Paprika Steen
Alassane
Souleymané sy Savané
Igor
Miguel del Toro
Dan
Justin Reinsilber
eine Produktion von Alarum Pictures, Parts and Labor und Tiny Dancer Films
im Verleih von Salzgeber