ein Film von Alan Brown
USA 2011, 97 Minuten, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
FSK 12
Während ein Großteil der Kadetten zur Geländeübung ausgerückt ist, langweilen sich die restlichen Studenten einer abgeschiedenen Militärhochschule bei Übungen, Unterricht und Hausarbeiten. Im Klassenzimmer wird „Romeo und Julia“ gelesen, und eher unbeholfen versuchen die angehenden Soldaten, sich in die größte Liebesgeschichte aller Zeiten einzufühlen. Doch als sich Sam in Glenn verliebt und beide bald auch außerhalb des Unterrichts die Rollen von Romeo und Julia übernehmen, wird aus dem Trainingscamp ein Schauplatz romantischer Geständnisse, eifersüchtiger Rivalitäten und ungewohnter Zärtlichkeiten. Wer in diesem Alter nicht die richtigen Worte für die großen Gefühle findet, findet bei Shakespeare eben alles, was er braucht!
Alan Browns schwule Filmromanze ist die sexy Neuinterpretation eines unsterblichen Klassikers der Weltliteratur. Dafür gab es beim L.A. Outfest 2011 den Großen Preis der Jury.
Obwohl „Romeo und Julia“ in der Regel als romantische Geschichte einer jungen Liebe interpretiert wird, die eine Familienfehde vereitelt, hat mich die erneute Lektüre davon überzeugt, dass es sich in Wirklichkeit um eine viel modernere und relevantere Geschichte über sexuelle Identität und Begehren handelt, die gegen die Gesellschaft und ihre Institutionen antreten; über persönliche Freiheit und Rechte gegenüber der Autorität.
Als schwuler Mann und Künstler, der von den politischen Kämpfen und der Untätigkeit in der Frage der Gleichberechtigung von Homosexuellen und der herzzerreißenden Epidemie von Mobbing gegen Homosexuelle frustriert ist, dachte ich, dass Shakespeare das perfekte Instrument wäre, um diese Themen zu erkunden. Als Private Romeos Highschool-Militärkadetten sich in emotional aufgewühlten Situationen wiederfinden – sich verlieben, Freundschaften verlieren, mit Homophobie konfrontiert werden –, die jeden Jugendlichen (oder Erwachsenen) um Worte verlegen machen würden, müssen sie Shakespeares Sprache als einziges Ausdrucksmittel verwenden, was sie zwingt, das tiefgreifende Drama des Erwachsenwerdens zu erkunden.
ALAN BROWN (Buch & Regie) ist ein mehrfach preisgekrönter New Yorker Regisseur und Autor. Sein Roman „Audrey Hepburn’s Neck” gewann den Pacific Rim Book Prize und wurde in acht Sprachen übersetzt. Mit seinem ersten Film „O Beautiful” gewann er 2002 unter anderem den Future Filmmaker Award beim Palm Springs International Short Film Festival. Sein Spielfilmdebüt „Book of Love” wurde 2004 für einen Grand Jury Prize beim Sundance Film Festival nominiert. Mit seiner zeitgenössischen Adaption des klassischen Shakespeare Stoffes „Private Romeo” gewann er den Grand Jury Preis beim Outfest 2011 in Los Angeles. 2013 war „Five Dances” der Eröffnungsfilm beim Lincoln Center’s 2013 Dance on Camera Film Festival und gewann den Publikums- und Jury Preis für den besten Spielfilm beim Rio LGBT International Film Festival.
Seine Filme fokussieren sich insbesondere auf die Figuren und ihre Entwicklung, wobei Brown sich insbesondere vom französischen Film inspiriert fühlt. Als freier Dozent lehrte Alan Brown weltweit. Beispielsweise am Maisha Film Lab in Uganda, an der ESCAC Barcelona, der San Francisco State University als auch der University of Richmond.
2002
„O Beautiful“
2004
„Book of Love“
2007
„Superherhoes“
2011
„Private Romeo“
2013
„Five Dances“
Regie & Buch
Alan Brown
Kamera
Derek McKane
Schnitt
Craig Weisemann
Musik
Nicholas Wright
Produzent:innen
Agathe David-Weill, Kevin Ginty
Sam Singleton
Seth Numrich
Glenn Mangan
Matt Doyle
Josh Neff
Hale Appleman
Omar Madsen
Chris Breksy
Gus Sanchez
Sean Hudock
Adam Hersh
Adam Barrie
Carlos Moreno
Bobby Moreno
Ken Lee
Charlie Barnett
Im Verleih von Salzgeber