
ein Film von Jaume Claret Muxart
Spanien/Deutschland 2025, 106 Minuten, katalanisch-deutsche Originalfassung, teilweise mit deutschen Untertiteln
Sommerferien am Donauufer, eine katalanische Familie radelt den Fluss entlang. Während seine Eltern in Erinnerungen an ihre Jugend schwelgen und seine jüngeren Brüder seine Nähe suchen, ist der sechzehnjährige Dídac lieber allein und still. Sein Herz schmerzt einer verflossenen, unerwiderten Liebe nach – warum viel reden, wenn einen ohnehin niemand versteht? Doch plötzlich beginnt er an jedem Stopp der Reise denselben, rätselhaften Jungen zu sehen, im Wasser und an Land, in der Ferne und ganz nah. Und jedes Mal zieht es Dídac ein bisschen mehr in den Bann des Fremden hinein.
Im Stil romantischer Gemälde des 19. Jahrhunderts interpretiert Jaume Claret Muxart die Donau als erhabene Trägerin uralter Mysterien, lyrisch und traumgleichen auf 16-mm gebannt. Am Ende dieses Sommers wird Dídac ein anderer sein, das Familiengefüge neu zusammengelegt. Es gilt, in das Begehren einzutauchen, die Ängste abzuwaschen. „Strange River“ ist ein Film, der fließt – zwischen den Erlebnissen seiner Figuren, zwischen Mensch und Natur und dem Übernatürlichen. Ein sinnlich-verführerischer Beitrag für den Kanon queerer Coming-of-Age-Geschichten, poetisch und selbstbewusst, voller Sehnsucht und Geheimnisse.
„Strange River“ entstand aus den Radtouren, die ich mit meiner Familie entlang verschiedener Flüsse in Europa unternommen habe. Ich wollte einen Film drehen, der die Einzigartigkeit dieser Reisen erzählt: das Leben auf Campingplätzen und in Herbergen, Momente der Ruhe am Fluss, die Hitze, das Zwitschern der Vögel und das Rauschen des Windes, das eiskalte Wasser, der Regen, der Rhythmus des Fahrradfahrens. Um diese Momente einzufangen, habe ich sie über viele Jahre hinweg beobachtet, in einem Zustand ständiger Veränderung, durch eine Kamera, die ohne Pause bewegt und fließt – wie Wasser. Ein Fluss: die Donau – faszinierend und geheimnisvoll –, die sich wie eine Figur selbst verändert, wie ein sechzehnjähriger Teenager: Dídac.
Die Adoleszenz fühlt sich für mich wie ein filmisches Subgenre an. Es ist eine entscheidende Phase, in der sich die Sichtweise auf die Welt und auf das Selbst verändert, und das Kino – als Kunst der Zeit, der Ellipse und der ständigen Veränderung – eignet sich besonders gut für diesen Übergang. Unser Ziel war es, dies aus der Perspektive eines jungen Menschen zu erzählen und zu fragen, wie ein Jugendlicher heute diese Veränderungen erlebt. Auch wenn die Perspektive in erster Linie seine ist, ist sie nicht die einzige: Die Familie begleitet ihn, motiviert ihn und ist ebenfalls ein wesentlicher Teil seines Prozesses.
Es ist ein Film über Familie und über das emotionale Bilden von Eltern zu Kindern – und umgekehrt: Was Eltern von ihren Kindern lernen können. Es ist aber auch ein Film über einen zwei Jahre jüngeren Bruder, Biel, der die Veränderungen, die Dídac durchmacht, wahrnimmt und zu verstehen versucht. „Strange River“ ist eine Hommage an meine Familie – eine Möglichkeit, meine eigene Erziehung zu zeigen und die Berufung und Leidenschaft von Eltern darzustellen, die ihren Kindern das Leben und die Kunst vermitteln.
Regie
Jaume Claret Muxart
Drehbuch
Jaume Claret Muxart, Meritxell Colell Aparicio
Kamera
Pablo Paloma
Ton
Amanda Villavieja
Sound Design
Oriol Campi
Mischung
Alejandro Castillo
Schnitt
Maria Castan de Manuel, Meritxell Colell Aparicio
Szenenbild
Sandra Prat
Kostüm
Laura Schäffler
Maske
Ale Salvat
Musik
Nika Son
Regieassistenz
Laura Arrom Alomar
Continuity
Mònica Cambra
Casting
Martina Roura Font, Anna Gesa Raja Lappe
Herstellungsleitung
Andrés Mellinas
Produzent
Xavi Font
Executive Producer
Andrea Vázquez
Koproduktion
Fabian Altenried, Sophie Ahrens, Kristof Gerega
Dídac
Jan Monter Palau
Monika
Nausicaa Bonnín
Alexander
Francesco Wenz
Albert
Jordi Oriol
Biel
Bernat Solé Palau
Guiu
Roc Colell Moncunill
eine Produktion von ZuZú Cinema, Miramemira, Alma Cinema A.I.E.
in Koproduktion mit Schuldenberg Films
in Zusammenarbeit mit Films Boutique, Linde Films
im Verleih von Salzgeber