Auf DVD

Wiederkehr

ein Film von Volker Koepp

Deutschland 2017, 60 Minuten, deutsche Originalfassung

FSK 0

Als DVD oder in der Kollektion

Wiederkehr

Vor 45 Jahren drehte Volker Koepp „Grüße aus Sarmatien“, inspiriert vom ersten Gedichtband Johannes Bobrowskis, „Sarmatische Zeit“ (1961). Seitdem ist der Regisseur immer wieder in jene Landschaft zwischen Weichsel, Wolga, Ostsee und Schwarzem Meer zurückgekehrt, die Bobrowski voller Sehnsucht und Hoffnung auf eine bessere Zukunft beschwört – als einen Raum ohne Grenzen und gemeinsame Heimat der vielen Völker in ihr.

Seit jenem ersten Film findet Koepp immer wieder neue Bilder für dieses Sarmatien, das ihm selbst zum Sehnsuchtsort geworden ist. „Kalte Heimat“ (1995) eröffnete in den 1990er Jahren einen ganzen Sarmatien- Zyklus. Koepps Filme greifen dabei Bobrowskis Themen und Motive wieder auf. Es sind Filme über das Zusammenleben der Völker in jenen weiten Grenzgebieten, über das historisch elende 20. Jahrhundert, über Widerstand und Hoffnung, über Fortgehen und Wiederkommen. Filme über das Vergehen der Zeit und das Bewahren der eigenen Geschichte(n) – aber auch über die jeweils aktuelle politische Situation in dieser seit jeher von Kriegen heimgesuchten Region.

Zum 100. Geburtstag Bobrowskis, der 1965 in Ostberlin starb, hat sich Koepp auf dessen biografische Spuren begeben. Er ist nach Tilsit gereist, ins heute russische Sowjetsk, wo der Dichter 1917 geboren wurde, weiter nach Königsberg/Kaliningrad, wo Bobrowski das Gymnasium besuchte, und in den litauischen Teil des Memel-Deltas, das den jugendlichen Schriftsteller inspirierte wie kein anderer Ort. Koepp hat sich mit Menschen getroffen, die ihm ihre eigenen Lebensgeschichten erzählen, und mit Kennern von Bobrowskis Werk. Immer wieder streut er zudem Erinnerungen aus seinen früheren Filmen ein. „Wiederkehr“ wird so zum Teil einer großen filmischen Suchbewegung, die sich immer wieder aktualisiert – und zum berührenden Zeugnis von Koepps lebenslanger Verbundenheit mit Bobrowksis Lyrik.

Biografie

VOLKER KOEPP (Regie)
1944: in Stettin geboren, aufgewachsen in Berlin
1962: Abitur in Dresden; Maschinenschlosserlehre
1963–65: Studium an der Technischen Universität Dresden
ab 1966: Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg
1969: Diplom
1970–91: Regisseur im DEFA-Studio für Dokumentarfilme in Potsdam-Babelsberg und Berlin
ab 1992: freier Regisseur und Autor; Gastprofessuren in Babelsberg, Lehrtätigkeit an der Filmakademie Baden-Württemberg
seit 1996: Mitglied der Akademie der Künste
2002: Freedom Award der American Cinema Foundation Los Angeles
2003: Preis der DEFA-Stiftung zur Förderung der deutschen Filmkunst
2005: Georg-Dehio-Kulturpreis/Deutsches Kulturforum östl. Europa
2010: zum Professor h.c. des Landes Brandenburg bestellt
2014: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
2021: Ehrenmitglied der Deutschen Filmakademie

Filmografie (Auswahl):

  • 1971

    „Schuldner“

  • 1972

    „Grüße aus Sarmatien“

  • 1973

    „Gustav J.“

  • 1974

    „Slatan Dudow“

  • 1975

    „Mädchen in Wittstock“

  • 1976

    „Das weite Feld“, „Wieder in Wittstock“

  • 1977

    „Hütes-Film“

  • 1978

    „Am Fluß“, „Wittstock III“

  • 1979

    „Tag für Tag“

  • 1980

    „Haus und Hof“

  • 1981

    „Leben und Weben“

  • 1982

    „In Rheinsberg“

  • 1983

    „Alle Tiere sind schon da“

  • 1983-85

    „Afghanistan 1362: Erinnerung an eine Reise“

  • 1984

    „Leben in Wittstock“

  • 1985

    „An der Unstrut“

  • 1986

    „Die F96“

  • 1987

    „Feuerland“

  • 1988/89

    „Märkische Ziegel“

  • 1989/90

    „Arkona – Rethra – Vineta“

  • 1990

    „Märkische Heide, Märkischer Sand“

  • 1991

    „Märkische Gesellschaft“, „In Karlshorst“, „In Grüneberg“

  • 1992

    „Neues in Wittstock“, „Sammelsurium – Ein ostelbischer Kulturfilm“

  • 1993

    „Die Wismut“

  • 1995

    „Kalte Heimat“

  • 1996

    „Fremde Ufer“

  • 1997

    „Wittstock, Wittstock“

  • 1999

    „Herr Zwilling und Frau Zuckermann“

  • 2001

    „Kurische Nehrung“

  • 2002

    „Uckermark“

  • 2004

    „Dieses Jahr in Czernowitz“

  • 2005

    „Pommerland“

  • 2006

    „Schattenland – Reise nach Masuren“

  • 2007

    „Söhne“, „Holunderblüte“

  • 2008

    „Memelland“

  • 2009

    „Berlin–Stettin“

  • 2011

    „Livland“

  • 2013

    „In Sarmatien“

  • 2016

    „Landstück“

  • 2017

    „Wiederkehr“, „Im Exil – Begegnungen mit Norman Manea“

  • 2018

    „Seestück“

  • 2023

    „Gehen und Bleiben“

Weitere Filme von Volker Koepp

Die Wismut

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Herr Zwilling und Frau Zuckermann

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Dieses Jahr in Czernowitz

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Schattenland

ein Film von Volker Koepp

Pommerland

ein Film von Volker Koepp

Söhne

ein Film von Volker Koepp

Holunderblüte

ein Film von Volker Koepp

Memelland

ein Film von Volker Koepp

Berlin – Stettin

ein Film von Volker Koepp

Livland

ein Film von Volker Koepp

In Sarmatien

ein Film von Volker Koepp

Landstück

ein Film von Volker Koepp

Seestück

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Gehen und Bleiben

ein Film von Volker Koepp